Partner
Services
Statistiken
Wir
Island: Feels Like Air (Review)
Artist: | Island |
|
Album: | Feels Like Air |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Indie / Alternative Rock |
|
Label: | Frenchkiss Records | |
Spieldauer: | 43:46 | |
Erschienen: | 06.04.2018 | |
Website: | [Link] |
ISLAND, das sind vier Jungs aus London, die sich quasi schon seit dem Sandkasten kennen und bereits 2015 ihre Debüt-EP mit dem Titel „Girl“ veröffentlicht haben. Im Jahr 2017 folgte die zweite EP „A Place You Like“. Die Resonanz auf diese beiden Outputs war so vielversprechend, dass man sich entschloss, ein komplettes Album zu produzieren.
Die Produktion ist zunächst einmal ein Highlight, das es zu loben gilt. Kristallklarer, reverb- und delaylastiger Gitarrensound dominiert den Longplayer, auf dem sich kaum Platz für verzerrte Riffs findet. Alles bleibt so clean und fluffig wie möglich und erzeugt einen willkommenen Kontrast zu arrivierten Bands der Alternative-Szene, die einem diametralen Ansatz vertrauen.
Das Album ist textlich durchzogen von tiefem Weltschmerz, der mal mehr, mal weniger deutlich zum Ausdruck gebracht wird. „The Day I Die“ beschreibt die letzten Momente eines Selbstmordaspiranten, der sich innerlich von seinen nächsten Angehörigen und seiner großen, ersten oder letzten Liebe verabschiedet, der er nicht mehr Lebewohl sagen kann oder will. Man kommt nicht umhin, sich von diesen düsteren Gedanken gefangen nehmen zu lassen, denn die musikalische Umsetzung der Thematik ist derart fesselnd gelungen, dass man den schneidenden Schmerz des bevorstehenden Abschieds auch dann noch spürte, wenn Frontmann Doherty sich in einer komplett unverständlichen Sprache artikulieren würde.
Der Titelsong „Feels Like Air“ transportiert Vibes wie das grandiose „Alibi“ der Alternative-Rocker 30 SECONDS TO MARS und klingt dermaßen abgeklärt, dass man sich fragt, wie die Jungs es geschafft haben, fast schon provozierend laid-back ihre ungezügelte Energie im Zaum halten zu können, die hier und da verstohlen um die Ecke lugt.
Rollo Doherty, der mit seiner rauen, teilweise rotzigen Stimme in bester Caleb Followill-Manier (KINGS OF LEON) ins Mikrofon seufzt oder schreit, klingt nicht nur unglaublich facettenreich, sondern versteht es auch meisterhaft, die Balance zwischen druckvollen und reduzierten Passagen zu halten, eine beeindruckende Vorstellung.
Nebenbei gibt es auch leichtere Kost, die zwar immer noch melancholisch daherkommt, teilweise aber auch beschwingt bis euphorisch wirkt wie im Opener „Ride“, in dem ISLAND die Eindrücke ihrer Tourneen durch die britische Provinz verarbeiten.
FAZIT: ISLAND haben mit „Feels Like Air“ ein ganz starkes Debütalbum aufgelegt, das Maßstäbe setzt und die Grenzen zwischen Indie, Alternative und Rock en passant überschreitet und verschmelzen lässt. Ausgefeilte Arrangements verleihen den durchweg starken Kompositionen eine gediegene Note, die man so noch nicht oft gehört hat. Hörer/Innen, die ein Faible für Alternative-und Indie-Rock haben, sollten diese Scheibe nicht wie Luft behandeln.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ride
- Try
- The Day I Die
- Something Perfect
- Interlude
- Horizon
- Moth
- We Can Go Anywhere
- God Forgive
- Feels Like Air
- Lilyflower
- Bass - James Wolfe
- Gesang - Rollo Doherty
- Gitarre - Jack Raeder
- Schlagzeug - Toby Richards
- Island (2010) - 9/15 Punkten
- Enigma of the Stars (2010)
- Feels Like Air (2018) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews